1. Regionale Bildungskonferenz am 18. Januar 2011
Zu einem „ersten Aufschlag für die zukunftsträchtige Mitgestaltung der regionalen Bildungslandschaft“ konnte Landrat Konrad Püning am Nachmittag des 18. Januar 2011 rund 90 Teilnehmerinnen und Teilnehmer im Großen Sitzungssaal des Kreishauses begrüßen: Ganz unterschiedliche Akteure, die auch außerhalb der „klassischen“ Bildungseinrichtungen tätig sind, waren zur 1. Bildungskonferenz im Kreis Coesfeld angereist – und wurden von Staatssekretär Ludwig Hecke ebenfalls sehr persönlich angesprochen: Für das Ministerium für Schule und Weiterbildung des Landes NRW, das mit dem Kreis Coesfeld beim Aufbau des Regionalen Bildungsnetzwerkes zusammenarbeitet, betonte Hecke die Wichtigkeit der gemeinsamen Aktivitäten vor Ort: „Hier muss die Vernetzung stattfinden!“
Hecke, der extra für die Auftaktveranstaltung aus Düsseldorf angereist war, machte durch seine Teilnahme zudem deutlich, welche zentrale Bedeutung dieses Aufgabenfeld aus Sicht der Landesregierung hat
, und sicherte dieausdrückliche Unterstützung
des Ministeriums zu. Genau richtig
sei die Themensetzung der Konferenz mit ihren vier verschiedenen Workshops – inhaltliche Ansatzpunkte für eine regionale Bildungspolitik, die Landrat Püning in seiner Begrüßung umriss und die abschließend vom Plenum untermauert wurden: Der demografische Wandel gehe mit einer deutlichen Abnahme der Schülerzahlen einher. Ein Mangel an Fachkräften in der heimischen Wirtschaft drohe jetzt schon. Eine vergleichsweise hohe Zahl von Ausbildungsabbrüchen habe oft ihren Grund in später, fehlender oder unzureichender beruflicher Orientierung. Der vielfältige Anspruch an Lernprozesse und die notwendige Vermittlung von Kernkompetenzen treffe häufig auf eine sinkende Erziehungsfähigkeit in den Familien. Püning stellte zudem eine Abwanderung junger Menschen aus dem Kreis aufgrund von vermeintlich besseren Bildungs- und Ausbildungsperspektiven in anderen Regionen als Problem heraus.
Bildungschancen würden weiterhin stark von der sozialen Herkunft der Kinder abhängen, betonte Püning, was auch Bildungsberater Dr. Detlef Garbe bestätigte, der die weitere Veranstaltung moderierte. Die erschreckenden Quoten in diesem Bereich könnten bereits mit frühkindlicher Förderung verbessert werden, so Garbe. In den Arbeitsgruppen wurde dann über den Übergang von der Kindertagesstätte in die Schule und den Übergang von der Schule in den Beruf diskutiert, während eine dritte Gruppe die individuelle Förderung zum Thema hatte und sich eine vierte Gruppe mit den Schwerpunkten Inklusion und Schulentwicklungsplanung beschäftigte – erste Umsetzungsschritte wurden dort formuliert: Örtlich bereits bestehende Modelle guter Kooperation zwischen Kindergarten und Schule sollten auf die Kreisebene übertragen werden; die Zusammenarbeit zwischen Schule und Familie solle deutlich verstärkt werden. Beim Übergang von der Schule in den Beruf sei mehr Transparenz zu erreichen. Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer erklärten ihre Bereitschaft, feste Arbeitsgruppen zu bilden und den Austausch fortzusetzen. Dabei sollen auch weitere externe Fachleute eingebunden werden. In der Bildungskonferenz war eine echte Aufbruchstimmung zu spüren – ein gelungener Impuls, um sich nachhaltig mit den Themen zu befassen
, fasste Fachbereichsleiter Detlef Schütt vom Kreis Coesfeld nach der Veranstaltung zusammen.