Wie können Fachkräfte in den Kreis Coesfeld geworben werden? Kreis Coesfeld hält Arbeitsmarktsymposium ab

Eine gute Tradition des Kreises Coesfeld ist die Ausrichtung des Arbeitsmarktsymposiums, das nach der Coronazeit am 29. Februar 2024 mit dem Thema „(JUNGE) FACHKRÄFTE UND DIE ZUKUNFT DER NEUEN ARBEITSWELT“ ein aktuelles Thema in den Diskurs eingebracht hat.

Arbeitsmarktsymposium „(junge) Fachkräfte und die Zukunft der neuen Arbeitswelt“ des Kreises Coesfeld (Foto: Kreis Coesfeld)
Arbeitsmarktsymposium „(junge) Fachkräfte und die Zukunft der neuen Arbeitswelt“ des Kreises Coesfeld (Foto: Kreis Coesfeld)

Rund 100 Teilnehmende waren der Einladung nach Lüdinghausen auf die Burg Vischering gefolgt. Bei der rund vierstündigen Veranstaltung, welche durch die Kommunale Koordinierungsstelle KAoA des Kreises Coesfeld organisiert wurde, tauschen sich Fachleute aus Wirtschaft, Politik, Bildung und Ausbildung zu aktuellen Herausforderungen bei der Ausbildung, Gewinnung und dauerhaften Bindung von Fachkräften in der Region aus.

Der vorläufige Abschluss der Erörterungen der Arbeitsgruppe Fachkräftesicherung im Kreis Coesfeld gab den Anstoß für die Fachtagung auf Burg Vischering, zu der Landrat Dr. Christian Schulze Pellengahr eingeladen hatte. Nach einem ersten Arbeitsmarktsymposium im Jahr 2018 begrüßte Landrat Schulze Pellengahr nun Vertreterinnen und Vertreter aus Wirtschaft, Bildung, Ausbildung und Politik, um die Herausforderungen des Fachkräftebedarfs im Kreis Coesfeld zu beleuchten und mögliche Handlungswege aufzuzeigen. Der Fachkräftemangel im Kreis Coesfeld ist real. Bei meinen Besuchen in Betrieben und Unternehmen wird dies regelmäßig als eines der dringlichsten Problemfelder genannt. Es ist gut und wichtig, dass wir als Kreis uns schon vor einiger Zeit auf den Weg gemacht haben, dieser Herausforderung zu begegnen, leitete Landrat Dr. Schulze Pellengahr in das Arbeitsmarktsymposium ein. Damit agiere man auf einem Feld, das von entscheidender Bedeutung für die Zukunft des Kreises sei. Er dankte den Beteiligten der Arbeitsgruppe Fachkräftesicherung im Kreis Coesfeld und freue sich nun, die Erkenntnisse in die praktische Umsetzung zu bringen. So könne man gemeinsam konkrete Lösungsansätze erarbeiten, die den Kreis Coesfeld langfristig stärken und mithelfen können, die regionale Wirtschaft weiter auf ein solides Fundament zu stellen.

Im darauffolgenden ersten Impulsvortrag stellte Philip Herzer vom Kompetenzzentrum Fachkräftesicherung des Instituts der deutschen Wirtschaft Köln e. V. unter dem Titel „Was willst Du mal NICHT werden, wenn Du groß bist“ die verschiedenen Mechanismen dar, die bei der Berufswahl junger Menschen handlungsleitend sind. In seinen kurzweiligen und mit Witz vorgetragenen Ausführungen hob er hervor, dass es soziale, ökonomische, gesellschaftliche und individuelle Faktoren sind, die letztendlich zu einer Berufswahl führen. Diese seien dabei nicht unveränderlich und es sei eine gesellschaftliche Aufgabe, einige Berufsbilder aufzubrechen und so jungen Menschen neue Perspektiven entgegen gängiger Klischees zu eröffnen.

Stephanie Pudenz, Gruppenleitung Berufliche Bildung im Ministerium für Schule und Bildung, stellte im folgenden Impulsvortrag „Wie sichern Berufskollegs Fach- und Führungskräfte“ die Arbeit von Berufskollegs vor. Dabei unterstrich sie, dass Berufskollegs maßgeblich dazu beitragen, junge Menschen durch eine Berufsausbildung zu begleiten oder sie für eine Ausbildung vorzubereiten. Zudem könnten junge Menschen dank der Berufskollegs verschiedenste Ausbildungswege bestreiten, die mit großem Praxisbezug und verschiedener Ausbildungsformen auch Antworten auf die Frage bereithielten, ob eher ein Studium oder eine Ausbildung das Richtige sei. Duale Ausbildungsformen und auch studienintegrierende Ausbildungen ermöglichten es, einen den eigenen Erwartungen entsprechenden Ausbildungsgang zu wählen. Durch dieses breite und qualitative Angebot und die vielfältigen Möglichkeiten schulische Bildung nachzuholen, seien Berufskollegs ein Teil der Lösung für den Fachkräftebedarf.

Im letzten Impulsvortrag von Staatsekretär Matthias Heidmeier aus dem Ministerium für Arbeit, Gesundheit und Soziales wurden weitere Perspektiven und Anregungen eröffnet, die Fachkräftesituation im Land und in der Region zu verbessern. Dabei stellte Staatssekretär Heidmeier deutlich heraus, dass nur mit Fachkräften die großen Herausforderungen unserer Zeit angegangen werden können. Dazu müsse man Wege finden, junge Menschen in Ausbildung zu führen, worauf er verschiedene Maßnahmen skizzierte, die die Gewinnung und Ausbildung von Fachkräften verbessern sollen. So wolle man beispielsweise früh die Möglichkeiten eröffnen, Praktika in Betrieben zu absolvieren und auch die Begleitung Heranwachsender am Übergang von Ausbildung in den Beruf weiter intensivieren. Auf dem Arbeitsmarkt der Zukunft würde jeder gebraucht. Daher sei es wichtig, niemanden durch das Raster fallen zu lassen.

In der abschließenden Podiumsdiskussion wurden Herausforderungen und mögliche Lösungsstrategien bei der Gewinnung von Auszubildenden diskutiert. Dabei konnten die Teilnehmenden aus der Region von der täglichen Arbeit mit Auszubildenden berichten und angehende Fachkräfte aus der Region schilderten ihre Eindrücke aus dem Ausbildungsalltag.

Für Rückfragen zum Symposium und auch für Anregungen dazu, wie Fachkräftenachwuchs gewonnen werden kann, steht Julia Hörbelt von der Kommunalen Koordinierungsstelle für die Landesinitiative „Kein Abschluss ohne Anschluss“ (KAoA) des Kreises Coesfeld unter Telefon 02541 / 18-9026 oder per E-Mail (julia.hoerbelt(at)kreis-coesfeld.de) zur Verfügung.

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