Regionale Bildungsnetzwerke NRW – Kreis Coesfeld und das Schulministerium unterschreiben Kooperationsvereinbarung

Am 13. April wurde in Düsseldorf zwischen dem Kreis Coesfeld und dem Ministerium für Schule und Weiterbildung der Kooperationsvertrag zur Entwicklung eines Bildungsnetzwerkes in der Bildungsregion Kreis Coesfeld unterzeichnet. Die vom Kreistag beschlossene Kooperation beginnt am 1. August 2010.

vordere Reihe: Landrat Konrad Püning (Kreis Coesfeld), Staatssekretär Günter Winands (Ministerium für Schule und Weiterbildung); hintere Reihe: Bürgermeister Richard Borgmann (Stadt Lüdinghausen), Fachbereichsleiter Detlef Schütt (Kreis Coesfeld),
vordere Reihe: Landrat Konrad Püning (Kreis Coesfeld), Staatssekretär Günter Winands (Ministerium für Schule und Weiterbildung); hintere Reihe: Bürgermeister Richard Borgmann (Stadt Lüdinghausen), Fachbereichsleiter Detlef Schütt (Kreis Coesfeld), Abteilungsdirektor Wolfgang Weber (Bezirksregierung Münster) und Ltd. Regierungsschuldirektorin Monika Appler (Bezirksregierung Münster)

„Jeder der Partner ist bereits für sich alleine stark. Aber gemeinsam sind wir stärker“, sagte Günter Winands, Staatssekretär im Schulministerium bei der Vertragsunterzeichnung in Düsseldorf.

Diese Notwendigkeit der gemeinsamen Zusammenarbeit wurde von Landrat Konrad Püning, der zusammen mit dem Bürgermeister der Stadt Lüdinghausen Richard Borgmann und dem Leitenden Kreisrechtsdirektor Detlef Schütt den Kreis Coesfeld mit dessen Städten und Gemeinden in Düsseldorf vertrat, betont: „Das Thema Bildung lässt sich nicht mehr allein auf die schulischen Zuständigkeiten reduzieren, sondern verlangt nach der Einbindung weiterer Kooperationspartner. Diese Notwendigkeit ist nicht neu, konnte jedoch bislang allenfalls ansatzweise umgesetzt werden.“ Als zentrale Handlungsfelder für das Bildungsnetzwerk im Kreis Coesfeld sah Püning die Optimierung der Übergänge, sowohl vom Kindergarten in die Schule, als auch von der Schule in ein Studium oder in die berufliche Ausbildung. Auch die Beschulung von Kindern mit sonderpädagogischem Förderbedarf stelle in ihrer Umsetzung eine zunehmende Herausforderung dar. Die Auswirkungen des demografischen Wandels auf die Bildungslandschaft verlangten nach gemeinsam abgestimmten Konzepten an Stelle der Hoffnung auf Insellösungen.

Konkret heißt dies in Zukunft: Das Regionale Bildungsnetzwerk schafft den Schulen, den Kommunen, der Schulaufsicht und allen anderen Bildungsakteuren der Region (z.B. Wirtschaftsunternehmen, Kammern, Volkshochschulen, Kirchen, Vereinen Jugendhilfe, Polizei etc.) bisher nicht bekannte Informations- und Kommunikationsplattformen. Die Schulen können sich hier schulformübergreifend vernetzen, mit dem Schulträger und der Schulaufsicht eng zusammenarbeiten und unbürokratisch den Fortbildungsbedarf und Ressourceneinsatz abstimmen.

Dafür werden Gremien geschaffen, in denen die Interessen der Beteiligten in unterschiedlicher und individueller Form berücksichtigt werden: Ein Lenkungsausschuss soll die strategische Grundausrichtung des Netzwerkes bestimmen und in größeren Abständen überprüfen. Der Lenkungskreis wird sich regelmäßig mit der operativen Steuerung der Aktivitäten beschäftigen. Nach dem Startschuss am 01.08.2010 sollen die Vorbereitungen für die Einberufung der ersten Regionalen Bildungskonferenz starten. Bürgermeister Borgmann unterstrich, dass den Städten und Gemeinden die Möglichkeit gegeben wird, sich aktiv in die Netzwerkarbeit einzubringen.

Als Motor für das Bildungsnetzwerk wird mit Beginn des kommenden Schuljahres in der Kreisverwaltung Coesfeld ein Regionales Bildungsbüro eingerichtet. Hier werden im Umfang von zwei Vollzeitstellen Kommunal- und Landespersonal zusammen Maßnahmen und Konzepte planen und umsetzen, Schulen beraten und die Gremiensitzungen begleiten. Auch die Erarbeitung einer regionalen Bildungsberichterstattung und die Sicherstellung der Vernetzung der schulischen und außerschulischen Institutionen und Partner wurden im Kooperationsvertrag als Aufgaben festgelegt.

Für den Kreis Coesfeld sei es wichtig, so Landrat Püning, dass das Netzwerk von vorne herein an bestehende Kooperationen anknüpfe. Mit der flächendeckenden Einführung des Berufsnavigators nannte er ein wichtiges Beispiel aus dem Kreis, das bereits jetzt aufgrund gemeinsamer Zusammenarbeit verschiedener schulischer und nicht schulischer Partner entstanden sei und weiter entwickelt werde.

Ziel der Landesregierung ist, in jeder der 53 Kreise und kreisfreien Städte ein lokales Bündnis für Bildung zu schaffen. Im Regierungsbezirk Münster hat nun jede Region ein Bildungsnetzwerk. „Gute Schulen sind der wichtigste Baustein zum Bildungserfolg von Kindern und Jugendlichen“, erklärte Staatssekretär Günter Winands. „Aber erst gemeinsam mit Partnern von außen gelingen individuelle Förderung und Berufsorientierung richtig gut.“

Die Schulen vor Ort bekommen größere Freiräume bei der Gestaltung ihres Schulprogramms. Dies bestätigte auch das Expertengremium Aktionsrat Bildung im April in seinem Gutachten. Nirgendwo in Deutschland seien die Schulen so unabhängig wie in Nordrhein-Westfalen heißt es dort.

Staatssekretär Günter Winands gab seine Zusage, bei der ersten Bildungskonferenz im Kreis Coesfeld anwesend zu sein.

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